Wie denke ich über die Modellbahn


Eine Modellbahnanlage, egal ob Großanlage oder Modul, sollte sich immer an der Natur orientieren, also ein, im Rahmen des Möglichen, aber nicht akribisch umgesetztes, verkleinertes Abbild des Originals darstellen. Alles andere ist Spielzeug und sollte auch als solches betrachtet werden. Das soll keine Herabsetzung der Spielbahn als solches, sondern vielmehr ein Appell an jene sein, die noch immer alles was es auf dem Markt zu kaufen gibt auf ihre Anlage “pflanzen”, Hauptsache schön bunt und kitschig. Ich muß mir jedes Mal bissige Kommentare über E-Loks verkneifen, welche, da keine Oberleitung vorhanden ist, als “Dieselloks” daherfahren. Ein wahllos gemixter Lokomotivpark, von der Läderbahnlok bis zum ICE und diverse andere “Fehltritte” kann ich für mich nicht akzeptieren. Der Gesamteindruck einer Modellbahn tritt erst dann ein, wenn man sich auf eine Epoche beschränkt. Hilfreich ist das Studium diverser Bücher und Publikationen. Es kommt auf die Atmosphäre an, nicht auf die Masse der Hochbauten und die Anzahl der Loks und Wagen. Auch ist es wichtig sich mit der Architektur dieses Zeitabschnitts zu befassen und einen bunten Mix der Stielelemente verschiedener Regionen tunlichst zu vermeiden. Man sollte auch die Werbung nicht vergessen, sie ist keineswegs ein Kind unserer Tage, schon zu Kaisers Zeiten “bepflasterte” man so ziemlich alles mit Reklame. Ebenfalls darf man die Patina nicht vernachlässigen, zB. in unmittelbarer Nähe der Eisenbahn, in Bahnhöfen, BWs usw, war es eher grau und trist, was sich auch in den Farben wiederspiegelt. Der Ruß und Dampf überzogen alles mit einem Grauschleier. Das Gleiche gilt für die größeren Städte mit ihrer Industrie. Grobe Fehler sollte man vermeiden, so gehören keine bayerischen Dreiachser nach Ostpreußen, oder eine E 95 nach Bayern! Und was für das Rollende Material gilt, das sollte auch für die gewählte Landschaft gelten. Hochhaxige 18er passen nicht ins Hochgebirge mit Seilbahn und Kapellchen.

Ganz anders ist es mit dem Projekt K&RB. Diese “Privatbahn”, im fiktiven Bremburg an der See zuhause, mit dem Vorbild LBE, aber deutlich größer, beschafft sich ihr Material nach Bedarf, so kommt es, daß sich zB. eine “general”-überholte ex bay. S2/5 als Lok XXY den leichten Schnellzugdienst mit preußischen Baumustern teilt. Auch sind bei der K&RB der Zeit entsprechend, moderne Lokomotiven und Wagen im Einsatz, “... für hochwertige Dienste nur das Beste! “ , sagt der Generaldirektor. :-) Unsere amerikanischen und englischen Modellbaufreunde haben es uns vorgemacht, wenn etwas dargestellt werden soll, was es so nicht gibt, aber was durchaus existieren könnte, wird “ge-freelanced”. Auf diversen Modellbau-Messen und Ausstellungen findet man nicht wenige dieser Modellbahnanlagen, auch bei den Niederländern ist das Thema Freelance schon sehr beliebt. Man darf nur nicht die Realität verdrängen, dann sieht die eigene “Private Bahn Gesellschaft” überzeugend aus und kann auf der Modellbahnanlage ihren Dienst antreten. Freelance makes Fun !

 

 ...... in diesem Sinne .....


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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letzte Aktualisierung: 09.01.2023